Wirtschaftspolitischer Club Deutschland e.V.
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Aus der Geschichte des Clubs

Der Wirtschaftspolitische Club Deutschland e. V. wurde am 28. April 1952, drei Jahre nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, von Paul Conrad (verstorben 1975), als "Wirtschaftspolitischer Club Bonn" ins Leben gerufen. "Unvermeidbar und notwendig" nannte der ehemalige Bundespräsident Walter Scheel (verstorben 2016), Clubmitglied seit Beginn und Ehrenmitglied, die Gründung.
Sehr schnell wurde der Club, wie es seinen Gründungsmitgliedern vorschwebte, zu einem der ersten wirtschaftspolitischen Diskussionsforen zwischen den in Bonn immer stärker wachsenden Bundesbehörden und der Wirtschaft, insbesondere den Verbands- und Unternehmensrepräsentanten, dem Bundestag und dem Bundesrat sowie den diplomatischen Vertretungen.
In seiner sechzigjährigen Geschichte hat sich der Club als Informationsplattform etabliert, auf der sich die verschiedenen wirtschaftspolitischen Interessen treffen, aber auch, aufgrund des Clubcharakters, menschliche Kontakte möglich sind und geistige Auseinandersetzungen stattfinden. Parteipolitischer Streit ist dabei von vornherein ausgeschlossen.
Die Gemeinschaft von Persönlichkeiten aus Unternehmen und Verbänden, Verwaltung, Politik und Diplomatie trifft sich zwei- bis dreimal im Monat zu mittäglichen oder abendlichen Vortragsveranstaltungen. Der Club ermöglicht so die Zusammenschau einzelner Fachgebiete und kann dabei deutschen und europäischen wirtschaftspolitischen Interessen dienen. Betriebsbesichtigungen und Studienreisen gehören ebenfalls zum Veranstaltungsrepertoire des Clubs. Damals wie heute ist das Berufsbild der über 300 Mitglieder breit gefächert.
Bedingt durch den Umzug von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat nach Berlin wurde die Präsenz des Clubs auch in der neuen Bundeshauptstadt als unabdingbar angesehen. Diesen Veränderungen Rechnung tragend, nannte sich der Club 1996 zunächst in "Wirtschaftspolitischer Club Bonn/Berlin e. V." und 2000 in "Wirtschaftspolitischer Club Deutschland e. V." um, mit jeweils einem Präsidium und Beirat in Bonn und Berlin, wobei der Sitz des Clubs nunmehr Berlin ist. Die Rednerliste der Clubveranstaltungen an den beiden Orten ist lang, prominent und nicht nur auf das wirtschaftspolitische Themenfeld beschränkt.
Mit jährlichen Großveranstaltungen hat sich der Club über den Kreis seiner Mitglieder und Gäste bekannt gemacht. Seit 1965 wird in Bonn jährlich der "Grünkohlkönig" bzw. die "Grünkohlkönigin" gewählt. Auch in Berlin haben sich Traditionen entwickelt, wie das jährliche Spargelessen und das Martinsgansessen unter Beteiligung des diplomatischen Corps.
Zur Förderung des Gedankens und der Praxis der sozialen Marktwirtschaft hat der Wirtschaftspolitische Club Deutschland folgende Einrichtungen geschaffen:
Seit 1991 verleiht er den Förderpreis "Soziale Marktwirtschaft" an Persönlichkeiten oder Institutionen, die, so die der Preisverleihung zugrunde liegende Satzung, "die Erkenntnis und Lösung wirtschaftspolitischer Fragen im Sinne der sozialen Marktwirtschaft fördern".
Zwischen 1999 und 2006 verlieh der Club darüber hinaus den Detlev-Rohwedder-Preis "Deregulierung in der Sozialen Marktwirtschaft", benannt nach dem 1991 ermordeten ersten Vorsitzenden der Treuhandanstalt.
Der Wirtschaftpolitische Club Deutschland lobt seit 2010 den Preis für eine Impulsrede zur sozialen Marktwirtschaft aus. Hiermit soll ein konstruktiver Beitrag für die wirtschaftpolitische Diskussion bei und mit politischen Entscheidungsträgern geleistet werden. Die Auswahl zu einem vorgegebenen Thema wird unter hierzu nominierten deutschen Wissenschaftlern getroffen. Die Beiträge finden Eingang in die eigens dafür begonnene Schriftenreihe des WPCD e.V. zur sozialen Marktwirtschaft.
Zwölf Jahre nach dem Umzug des Bundes von Bonn nach Berlin hat sich der Schwerpunkt des politischen Geschehens weitgehend und endgültig in die neue Bundeshauptstadt verlagert. Der Club hat darauf folgerichtig seine Strukturen neu aufgestellt und 2011 in einer Mitgliederversammlung durch Satzungsänderung beschlossen, auf zwei Teilpräsidien zu verzichten und nur noch ein Gesamtpräsidium zu wählen. Die Interessen des weiterhin bedeutsamen Standortes Bonn soll zukünftig einer der Vizepräsidenten wahrnehmen. Damit ist der WPCD jetzt auch nach seiner Satzung als Hauptstadtclub mit Sitz und Schwerpunkt in Berlin aufgestellt. Die langjährige inhaltliche Bonner Tradition wird weitergeführt.

» Fotos zum 60. Jahrestag des WPCD
» Reden und Berichte zum 60. Jahrestag des WPCD

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